
OPTIMALE BEHANDLUNG MITTELS PRP-EIGENBLUTTHERAPIE
Die PRP-Eigenbluttherapie (Plättchenreiches Plasma) nutzt körpereigene Wachstumsfaktoren, um die Heilung von Gewebe gezielt zu fördern. Besonders bei Knorpelschäden, nach Operationen oder bei Verletzungen wie Kreuzbandriss, Meniskusriss oder Schulterluxation kann sie die Regeneration unterstützen und Entzündungsprozesse hemmen.
- 1. Was ist PRP?
- 2. Wie wird PRP gewonnen?
- 3. Wie läuft die PRP-Behandlung ab?
- 4. Wie wirkt PRP im Körper?
- 5. Wann kommt PRP bei RESTART-Ortho zum Einsatz?
- 6. Welche Vorteile hat die PRP-Therapie?
- 7. Häufige Fragen zur PRP-Therapie
- 8. Fazit und Rolle von Eigenblutbehandlung (PRP) in der Nachbehandlung von Sportverletzungen
1. Was ist PRP?
PRP steht für “Platelet Rich Plasma” oder plättchenreiches Plasma. Dabei handelt es sich um eine konzentrierte Form des eigenen Blutes des Patienten, die eine hohe Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) enthält. Diese Thrombozyten sind reich an Wachstumsfaktoren, die eine entscheidende Rolle bei der Geweberegeneration und Wundheilung spielen. Zusätzlich befinden sich entzündungsmodulierende Zytokine in dem PRP, die das Entzündungsgeschehen beeinflussen können. PRP ist somit ein autologes, biologisch aktives Präparat, das gezielt die körpereigene Regeneration ankurbelt – zum Beispiel bei einer Eigenbluttherapie am Knie– oder Schultergelenk oder an Sehnenveränderungen.


2. Wie wird PRP gewonnen?
Der erste Schritt besteht in der Entnahme von etwa 12 Millilitern venösen Blutes aus der Armvene des Patienten. Anschließend wird das Blut in einer hochmodernen Zentrifuge verarbeitet, um die Bestandteile zu trennen. Ziel ist es, ein Konzentrat der Blutplättchen zu isolieren, das in einem sterilen Verfahren aufbereitet wird. Das Endprodukt ist PRP – ein gelblich klares Plasma mit hoher Thrombozytenkonzentration. Je nach Zentrifugensystem unterscheidet man verschiedene PRP-Formen, etwa leukozytenreiches oder -armes PRP. Beide Varianten haben unterschiedliche Einsatzschwerpunkte. So ist es uns möglich auf akute Entzündungen anders zu reagieren als bei chronischen Sehnenveränderungen wie z.B. Tennis- oder Golferellbogen oder Achillessehnenbeschwerden.
3. Wie läuft die PRP-Behandlung ab?
Das aufbereitete PRP wird direkt in das betroffene Gelenk oder Gewebe injiziert. Dies geschieht unter sterilen Bedingungen und teilweise unter Ultraschallkontrolle. Die Therapiefrequenz ist Beschwerdebildabhängig, aber meist erfolgen die Injektionen im Abstand von ein bis zwei Wochen. Die exakte Anzahl und Frequenz richtet sich nach der Schwere der Beschwerden und dem Verlauf der Heilung. Meist werden drei Sitzungen durchgeführt, in Einzelfällen auch bis zu fünf. Vor und nach der Behandlung sollte für mehrere Tage auf entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen verzichtet werden, da diese die Wirkung von PRP negativ beeinflussen können.
4. Wie wirkt PRP im Körper?
Nach der Injektion geben die Thrombozyten Wachstumsfaktoren wie PDGF, TGF-β und VEGF frei. Diese fördern:
- Zellproliferation: Die Teilung und Vermehrung von Zellen, z. B. Chondrozyten bei Knorpeldefekten.
- Kollagensynthese: Aufbau von Kollagen zur Stabilisierung des Gewebes.
- Entzündungshemmung: Hemmung von entzündungsfördernden Molekülen wie IL-1 oder TNF-α.
- Mikrozirkulation und Angiogenese: Förderung der Bildung neuer Blutgefäße.
Darüber hinaus wirkt PRP antioxidativ und kann das Milieu innerhalb eines geschädigten Gewebes regulieren. Studien zeigen, dass PRP die Expression von Matrix-Metalloproteinasen hemmt und so den Abbau von Knorpelmatrix verlangsamt. Auch die Produktion von Hyaluronsäure wird angeregt, was sich positiv auf die Viskosität der Gelenkflüssigkeit auswirkt – ein Vorteil in der Behandlung bei Reizzuständen sowohl bei Arthrose und Knorpelschäden, als auch im perioperativen Setting bei Meniskusriss-Behandlung als auch bei Kreuzbandrissverletzung.
5. Wann kommt PRP bei RESTART-Ortho zum Einsatz?
Die PRP-Therapie hat sich bei zahlreichen muskuloskelettalen Beschwerden bewährt. Dazu gehören, alle drei Schwerpunktbereiche, die bei RESTART-Ortho behandelt werden: Knie, Schulter und myofascialer Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen, Faszien)
- Kniearthrose (Stadium I–III): Schmerzreduktion, Beweglichkeitsverbesserung, funktionelle Stabilisierung.
- Frozen Shoulder
- Sehnenveränderungen/Tendinopathien: z. B. Achillessehne, Patellarsehne, Tennisellenbogen, Golferellbogen
- Muskelfaserrisse: Förderung der schnelleren Regeneration.
- Bänderdehnungen/-teilrisse: z. B. am Sprunggelenk oder Innenband des Knies.
- Rotatorenmanschettenreizung oder -teilrupturen.
Auch bei postoperativen Heilungsverläufen – etwa nach Meniskusoperation, Kreuzbandriss-Operation oder Schulterluxation-Operation – wird PRP zunehmend eingesetzt, um die Heilung zu beschleunigen.
6. Welche Vorteile hat die PRP-Therapie?
Die Eigenbluttherapie bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer modernen und gut verträglichen Behandlungsmethode machen – insbesondere bei Knorpelschäden und Gelenkbeschwerden. Da ausschließlich körpereigene Bestandteile verwendet werden, ist die Therapie besonders biokompatibel und nahezu frei von allergischen Reaktionen. Anders als bei Kortisoninjektionen steht bei PRP nicht die reine Symptombekämpfung im Vordergrund, sondern die gezielte Förderung der Geweberegeneration. Auch wird das bekannte Risiko von Sehnenrissen durch Cortisoninjektionen vermieden.
Die Anwendung ist minimalinvasiv, ambulant, ohne Vollnarkose und mit geringem Risiko. Nebenwirkungen sind äußerst selten. Dank ihrer Vielseitigkeit eignet sich PRP sowohl bei degenerativen Schäden als auch bei traumatisch bedingten Verletzungen. Die Nutzung der entzündungsmodulierenden und regenerativen Eigenschaften von PRP sind in der konservativen (ohne OP) und operativen Behandlung von Knorpelschäden, Kreuzbandriss oder Meniskusriss, aber auch bei Schmerzen im Bereich der Sehnen der Rotatorenmanschette an der Schulter als Teil eines Behandlungskonzeptes sinnvoll.
7. Häufige Fragen zur PRP-Therapie
Wie schnell tritt eine Wirkung ein?
Die Wirkung einer PRP-Eigenbluttherapie hängt stark von der Art und dem Schweregrad der zugrunde liegenden Verletzung oder Erkrankung ab. Bei vielen Patientinnen und Patienten tritt eine erste spürbare Besserung – beispielsweise eine Reduktion der Schmerzen oder eine Zunahme der Beweglichkeit – innerhalb von zwei bis drei Wochen ein. Dies gilt sowohl für degenerative Veränderungen wie eine beginnende Kniearthrose als auch für akute Sportverletzungen, etwa nach einem Kreuzbandriss oder Meniskusriss.
Wie viele Sitzungen sind notwendig?
Die Anzahl der benötigten Injektionen hängt von der individuellen Diagnose, dem Stadium der Erkrankung und der Reaktion des Gewebes auf die erste Behandlung ab. In der Regel werden drei bis fünf Injektionen empfohlen, die in Abständen von ein bis zwei Wochen verabreicht werden. Bei akuten Verletzungen wie einer Kniescheibenluxation oder einem frischen Meniskusriss ohne OP können bereits drei Sitzungen ausreichen, um den Heilungsprozess entscheidend zu fördern. Bei chronischen Beschwerden – etwa einer lang bestehenden Kniearthrose oder einer hartnäckigen Patellasehnenentzündung – kann eine Serie von fünf oder mehr Anwendungen sinnvoll sein. In bestimmten Fällen, insbesondere bei Leistungssportlern, wird PRP auch als präventive Maßnahme in längeren Intervallen eingesetzt, um Überlastungsschäden vorzubeugen. Eine engmaschige ärztliche Kontrolle während der gesamten Behandlungsdauer stellt sicher, dass die Anzahl der Injektionen individuell optimal angepasst wird.
Gibt es Kontraindikationen?
Wie bei jeder medizinischen Therapie gibt es auch bei der PRP-Eigenbluttherapie klare Ausschlusskriterien, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Kontraindikationen zählen akute Infektionen – sowohl systemisch als auch im zu behandelnden Bereich –, Blutgerinnungsstörungen, aktive Tumorerkrankungen sowie Schwangerschaft und Stillzeit. Darüber hinaus sollte die Behandlung bei Patientinnen und Patienten mit schweren systemischen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen individuell geprüft werden. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, insbesondere Blutverdünner oder hochdosierte entzündungshemmende Mittel, kann die Wirksamkeit von PRP beeinflussen und muss vorab mit dem Arzt besprochen werden. Wer beispielsweise kurz zuvor eine Operation wie eine Kreuzbandriss-Operation oder Schulterluxation-Operation hinter sich hat, sollte ebenfalls individuell abklären lassen, ob der optimale Zeitpunkt für eine PRP-Behandlung bereits erreicht ist.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
In Deutschland gehört die Eigenbluttherapie bislang nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Das bedeutet, dass die Behandlung in der Regel als Selbstzahlerleistung abgerechnet wird. Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten teilweise oder vollständig, insbesondere wenn die Therapie medizinisch begründet und ärztlich verordnet ist. . Manche Versicherer verlangen einen detaillierten Behandlungsplan und eine medizinische Indikationsstellung, bevor sie eine Zusage erteilen. Patienten, die die Kosten selbst tragen, sollten sich vor Beginn der Therapie einen Kostenvoranschlag erstellen lassen, um die finanzielle Planung zu erleichtern.
8. Fazit und Rolle von Eigenblutbehandlung (PRP) in der Nachbehandlung von Sportverletzungen
Die PRP-Eigenbluttherapie stellt eine moderne, wissenschaftlich in seiner Grundwirkweise sehr gut belegte Behandlungsform in der konservativen Orthopädie dar. Die Studienlage ist aufgrund der breiten Definition des Begriffes PRP noch uneinheitlich. Aus unserer jahrelangen Erfahrung sind wir von den Vorteilen der Eigenbluttherapie bei den geeigneten Indikationen und gleichzeitig einer Minimierung des Behandlungsrisikos (Allergie, Infektionsgefahr, Sehnenrisse) im Vergleich zu medikamentösen Behandlungen überzeugt. Sie kann eine sinnvolle Ergänzung vor allem bei frühen Stadien degenerativer Erkrankungen oder bei Sportverletzungen wie Knieschäden bei Kreuzbandriss, Meniskusriss oder Muskel-, Band- und Sehnenverletzungen sein.