
OPTIMALE BEHANDLUNG BEI KREUZBANDRISS
Ein Kreuzbandriss zählt zu den häufigsten Verletzungen des Kniegelenks. Er entsteht meist durch plötzliche Drehbewegungen, abrupte Stopps oder unglückliche Stürze – insbesondere bei Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Skifahren. Aber auch Verkehrsunfälle oder Alltagssituationen können zu einem solchen Riss führen. Besonders betroffen ist dabei das vordere Kreuzband, das eine zentrale Rolle in der Stabilität des Kniegelenks spielt. Die Verletzung hat gravierende Auswirkungen auf die Funktion und Belastbarkeit des Knies. Deshalb ist eine exakte Diagnostik und eine individuell abgestimmte Therapie entscheidend.
- 1. Was ist ein Kreuzband und welche Funktion hat es?
- 2. Wie entsteht ein Kreuzbandriss?
- 3. Welche Beschwerden treten nach einem Kreuzbandriss auf?
- 4. Wie wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert?
- 5. Welche Therapieoptionen gibt es?
- 6. Wie läuft eine Kreuzbandoperation ab?
- 7. Was ist nach der Behandlung wichtig?
- 8. Häufige Fragen zum Kreuzbandriss
1. Was ist ein Kreuzband und welche Funktion hat es?
Im menschlichen Knie befinden sich zwei Kreuzbänder: das vordere und das hintere. Sie verlaufen im Inneren des Kniegelenks und kreuzen sich – daher ihr Name. Diese Bänder sichern die Bewegungsführung des Knies in Längs- und Rotationsrichtung. Das vordere Kreuzband verhindert, dass das Schienbein gegenüber dem Oberschenkelknochen nach vorne gleitet. Es kontrolliert auch die Drehbewegung des Kniegelenks. Das hintere Kreuzband hingegen schützt vor einem Zurückgleiten des Schienbeins – insbesondere bei gebeugtem Knie. Beide zusammen bilden ein zentrales Stabilisierungsorgan für das Knie und sichern eine physiologische Kraftübertragung zwischen Ober- und Unterschenkel. Ist eines der beiden Bänder verletzt, kann es zu einer Instabilität kommen, die langfristig Menisken und Gelenkknorpel gefährdet.


2. Wie entsteht ein Kreuzbandriss?
Ein vorderer Kreuzbandriss tritt typischerweise bei abrupten Bewegungsänderungen auf – zum Beispiel bei schnellen Drehungen mit feststehendem Fuß, bei einer Überstreckung des Knies oder beim plötzlichen Abstoppen. Diese Bewegungsabläufe sind im Sport besonders häufig. Betroffene berichten oft von einem hörbaren Knacken, starken Schmerzen und einer rasch einsetzenden Schwellung des Knies. Hintere Kreuzbandverletzungen entstehen dagegen häufiger bei direkten Anpralltraumata – etwa bei Verkehrsunfällen oder beim Sturz auf das gebeugte Knie. In beiden Fällen ist das Band entweder teilweise oder vollständig gerissen, was zu Instabilität und eingeschränkter Belastbarkeit führt.
3. Welche Beschwerden treten nach einem Kreuzbandriss auf?
Ein typisches Symptom ist die sofortige Schwellung des Knies, häufig begleitet von einem Instabilitätsgefühl – insbesondere beim Gehen auf unebenem Untergrund oder bei Richtungswechseln. Viele Patienten verspüren ein Wegknicken des Knies oder ein mangelndes Vertrauen in das Gelenk. Je nach Ausmaß der Verletzung können auch Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eine eingeschränkte Belastbarkeit auftreten. Oft besteht eine Unsicherheit beim Treppensteigen oder ein Gefühl, als würde das Knie „nachgeben“.
4. Wie wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert?
Im MVZ Restart-Ortho erfolgt die Diagnostik eines Kreuzbandrisses zunächst klinisch – durch gezielte Funktionstests wie den Lachman-Test (für das vordere Kreuzband) oder den Pivot-Shift-Test (zur Beurteilung einer Drehinstabilität). Ergänzend können apparative Messmethoden eingesetzt werden, etwa ein sogenannter “Lachmeter”. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) liefert exakte Bilder der Bandstrukturen und zeigt das Ausmaß der Verletzung sowie mögliche Begleitverletzungen, z. B. an Menisken oder Knorpel. Für die Beurteilung hinterer Kreuzbandrisse kommt zudem eine spezielle Röntgenaufnahme in 90°-Beugung („gehaltene Aufnahme“) zum Einsatz. Die Kombination dieser Verfahren ermöglicht eine präzise Einschätzung der Verletzung und bildet die Grundlage für die weitere Therapieplanung.
5. Welche Therapieoptionen gibt es?
Die Behandlung eines Kreuzbandrisses richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung, der Art des betroffenen Bandes (vorderes oder hinteres Kreuzband), dem Aktivitätsniveau des Patienten und der individuellen Lebenssituation. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer konservativen und einer operativen Therapie.
Konservative Therapie
Vor allem bei hinteren Kreuzbandrissen kann häufig auf eine Operation verzichtet werden. In diesen Fällen kommt eine spezielle Schiene – die sogenannte PTS-Schiene – zum Einsatz. Sie bringt das Schienbein wieder in die richtige Position und muss konsequent über vier bis sechs Wochen getragen werden. Während dieser Phase erfolgt eine begleitende physiotherapeutische Behandlung zur Stabilisierung des Kniegelenks. Im Anschluss an die Schienenbehandlung wird die Heilung mittels klinischer Tests und bildgebender Verfahren erneut kontrolliert. Bei ausreichender Stabilität kann die konservative Behandlung fortgeführt werden. Andernfalls ist eine operative Versorgung notwendig.
Operative Therapie
Bei vorderen Kreuzbandrissen, insbesondere bei sportlich aktiven Patienten oder bei deutlicher Instabilität im Alltag, empfiehlt sich meist eine operative Rekonstruktion. Im MVZ Restart-Ortho kommen dabei bewährte, moderne Techniken zum Einsatz. Bei der Operation wird das gerissene Band durch körpereigenes Sehnenmaterial ersetzt – häufig durch die Semitendinosussehne oder die Quadrizepssehne. In komplexeren Fällen erfolgt zusätzlich die Behandlung begleitender Verletzungen, etwa an den Seitenbändern, am Knorpel oder bei knöchernen Fehlstellungen (z. B. Korrektur der Beinachse oder des Tibiagleitwinkels).
Auch sogenannte Revisionseingriffe – also Wiederholungsoperationen bei erneutem Riss oder unzureichendem Ergebnis einer früheren OP – gehören zum Leistungsspektrum des spezialisierten Knie-Teams. Die Operateure verfügen über langjährige Erfahrung, bilden sich regelmäßig fort und sind als Referenten auf Fachkongressen tätig.
6. Wie läuft eine Kreuzbandoperation ab?
Der Eingriff erfolgt in der Regel minimalinvasiv mittels Arthroskopie (Schlüssellochchirurgie). Nach der Entnahme des körpereigenen Sehnenmaterials wird dieses vorbereitet und anstelle des gerissenen Kreuzbandes eingebracht. Über kleine Zugänge wird das neue Band mithilfe moderner Technik exakt positioniert und im Knochen verankert. Der Eingriff dauert meist etwa eine Stunde und kann häufig ambulant durchgeführt werden. Dank moderner Operationsmethoden ist die Belastung für das umliegende Gewebe gering, was eine schnellere Erholung unterstützt.
7. Was ist nach der Behandlung wichtig?
Wie lange dauert die Rehabilitation nach einem Kreuzbandriss?
Die Dauer der Rehabilitation hängt vom Ausmaß des Schadens und der gewählten Behandlung ab, beträgt aber in der Regel mehrere Monate. Ziel ist es, die Beweglichkeit, Stabilität und Belastbarkeit des Kniegelenks vollständig wiederherzustellen. Eine Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten erfolgt stufenweise und unter medizinischer Begleitung – bei Leistungssportlern oft in enger Abstimmung mit Sportmedizin und Physiotherapie.
Welche Inhalte umfasst das Rehabilitationsprogramm?
Das Rehabilitationsprogramm beinhaltet passive und aktive Mobilisation, Muskelaufbau, Koordinationstraining sowie Schulungen für gelenkschonendes Verhalten im Alltag. Es beginnt frühzeitig nach der konservativen oder operativen Phase und wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Ziel ist eine schrittweise Belastungssteigerung bis hin zur vollen Funktionsfähigkeit des Gelenks.
8. Häufige Fragen zum Kreuzbandriss
Wie lange dauert die Heilung nach einem Kreuzbandriss?
Die Heilungsdauer hängt von der Art der Behandlung ab. Nach einer Operation beträgt die Rehabilitationszeit etwa sechs bis neun Monate. Bei konservativer Therapie kann die Rückkehr zur vollen Belastbarkeit ebenfalls mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Wann kann ich wieder Sport treiben?
Eine Rückkehr zum Sport ist frühestens nach sechs Monaten möglich, abhängig von der individuellen Heilung und dem Therapieerfolg. Hochbelastende Sportarten erfordern eine besonders sorgfältige Nachsorge.
Ist eine Operation immer notwendig?
Nein. Insbesondere bei hinteren Kreuzbandrissen oder bei geringer Instabilität kann auch eine konservative Therapie ausreichend sein.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung?
In der Regel ja – sowohl für die konservative Therapie als auch für eine Operation, sofern diese medizinisch indiziert ist. Genaue Informationen erhalten Sie in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Wann sollten Sie uns kontaktieren?
Wenn Sie nach einem Unfall unter Instabilität, Schwellung oder Schmerzen im Knie leiden oder den Verdacht auf einen Kreuzbandriss haben, sind Sie im MVZ Restart-Ortho genau richtig. Auch bei wiederholten Beschwerden nach bereits erfolgter Operation oder bei einem unklaren Heilungsverlauf bieten wir eine umfassende Diagnostik und persönliche Beratung. Unser Ziel ist nicht, Sie unbedingt zu operieren – sondern Ihre volle Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen. Wir beraten Sie ergebnisoffen und entwickeln gemeinsam mit Ihnen den bestmöglichen Therapieplan.
Nachbehandlungsschemata
PDF Nachbehandlung Kreuzbandriss